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OKRs für Non-Profits
Lektion 1 von 5

Die Herausforderung:
Ziele priorisieren und stringent verfolgen

Allgemein haben Non-Profits bei der Umsetzung ihrer ambitionierten Ziele kein leichtes Spiel. Hier arbeiten hoch motivierte Mitarbeitende, fleißige Ehrenamtliche und visionäre Leitungspersonen, doch nicht selten klaffen ehrgeizige Ziele und Erreichtes bzw. mit gegebenen Mitteln Erreichbares auseinander. 
Bei all dem Elan fällt es vielen Organisationen schwer, stringent Ziele zu verfolgen und Prioritäten zu setzen. Der resultierende Frust schmälert die Motivation, Effektivität und Kreativität der Teams.

Maren Martschenko berichtete uns über Zielsteuerungsprobleme nach starkem Wachstum bei den Digital Media Women: 

Die #DMW sind ein gemeinnütziger, dezentral organisierter Verein. Sie haben sich das Ziel gesetzt, dass Männer und Frauen an der digitalisierten Wirtschaft gleichberechtigt teilhaben. Zuletzt waren die #DMW schnell gewachsen. Die neuen Mitglieder mussten ongeboardet werden. Sie brachten neue Ideen ein, die sie sogleich voller Elan umsetzten, ohne jedoch die Ziele aufeinander auszurichten oder zu priorisieren.

Die Leute sind dann einfach losmarschiert.
Was sie nicht im Blick hatten, war die Frage:
Worauf wirkt sich das aus, was wir da machen?

Den Überblick behielt der Vorstand. Diese Koordinationsaufgaben, die sich langsam zum Fulltime-Job entwickelten, konnten vom Vorstand allerdings nicht dauerhaft gestemmt werden.

Die Herausforderungen bei den Digital Media Women

Auch die #DMW haben mit Herausforderungen bei der strategischen Arbeit zu tun:

  1. Gesamtgesellschaftliches, abstraktes Langzeit-Ziel: Das Ziel, die Repräsentation von Frauen im Digitalbereich zu erhöhen, ist abstrakt und nicht in kurzer Zeit zu erreichen. Das führte dazu, dass die #DMW unfokussierter arbeiteten und weniger effektiv waren.
  2. Ehrenamtlich tätige Vereinsmitglieder: Alle Vereinsmitglieder sind ehrenamtlich tätig, was bedeutet, dass die personellen Ressourcen beschränkt sind.
  3. Bundesweit verteilte, virtuell tätige Regionalgruppen: Durch die Distanz ist die Ausrichtung und Koordination aller Regionalgruppen auf ein gemeinsames Ziel komplex.

Schließlich haben sich die #DMW entschieden: Der Verein muss agiler werden und stärker in Richtung Selbstorganisation ausgerichtet werden! Die #DMW arbeiteten zunächst an ihrer Kommunikation. Auch die Wirkungstreppe verwendeten sie, bevor sie die für sich passendste Methode entdeckten – OKR! 


Was genau sind OKRs? Wofür werden sie verwendet?

Zur Einordnung: OKR ist eine Zielplanungsmethode die zunehmend von Start-Ups verwendet wird, sich aber auch für Non-Profits eignet. Grund dafür ist, dass sich wichtige Herausforderungen von Non-Profits und Start-Ups überschneiden. Beispielsweise verfolgen beide eine große Vision, müssen aus verschiedensten Ideen einen stringenten Weg erarbeiten und dabei gut in der Organisation kommunizieren. Wie genau OKRs hierbei helfen können, erfährst du im Video.

[00:06:30] – Hannah Nagel, HelloAgile 

“Objectives und Key Results haben uns zu 10-fachem Wachstum verholfen.” sagt Larry Page, Mitbegründer von Google. Noch so ein Satz, den man im Zusammenhang mit OKR oft hört: “OKR ist so transparent, dass sogar der Praktikant die Ziele der CEOs lesen kann.” Das klingt ziemlich verlockend. Ist OKR also das Erfolgsrezept, was jeder kennen sollte? Vorweg das Business Takeaway in 30 Sekunden: Objectives and Key Results ist ein Framework, das Platz für ein agiles Mindset schafft. Es ermöglicht Mitarbeiter*innen, Entscheidungen zu treffen und Verantwortung zu übernehmen. Das wird in erster Linie erreicht, indem alle wissen, worauf hingearbeitet wird und wie sie persönlich dazu beitragen. Das Zusammengehörigkeitsgefühl wird gestärkt und ein agiles Mindset gefördert und gefordert. OKR erfordert Kreativität und Disziplin und kann, wenn es in der Company gelebt wird, zu einem natürlichen Produktivitätsschub führen.

Also was hat es mit OKR wirklich auf sich? Was ist eigentlich OKR? Eine kurze Definition: OKR steht, wie gesagt, für “Objectives and Key Results” und ist ein agiles Framework. Es ist ein unternehmensweites Zielsystem, das auf Quartalsbasis einen transparenten Überblick über die Ziele aller Abteilungen und Mitarbeiter*innen gibt und diese auf die Unternehmensziele ausrichtet. Was wir da schon mal herausgehört haben: Es geht um Ziele, Ausrichtung – Englisch auch “Alignment” – und Transparenz – und das pro Quartal. Und damit steigen wir ein, in unsere sechs Punkte.

Bevor Hannah dir die wichtigsten Faktoren bei der Verwendung und Erstellung von OKRs erklärt, hier eine kurze Zusammenfassung des Gesagten:

  • OKR steht für „Objectives und Key Results” (dt. Ziele und Schlüsselergebnisse).
  • Es ist eine agile Management-Methode, die Flexibilität, Handlungsmöglichkeit, Anpassungsfähigkeit und Produktivität fördert.
  • OKRs geben quartalsweise einen Überblick über die Ziele von Mitarbeitenden und Teams und richtet diese auf die Unternehmensziele aus.
  • OKRs unterstützen Mitarbeitende dabei, Entscheidungen zu treffen und Verantwortung zu übernehmen.
  • Sie fördern das Zusammengehörigkeitsgefühl.

Also können OKRs dabei helfen, die Lücke zwischen dem, was sich eine Organisation vornimmt und dem tatsächlich Erreichten zu schließen. Da die Teammitglieder in den Zielsteuerungsprozess eingebunden werden, profitiert der Prozess von den unterschiedlichen Perspektiven. Außerdem identifizieren sich Mitarbeitende mehr mit den gesetzten Zielen. Sie sind motivierter, da in der alltäglichen Arbeit der Bezug zum großen Ganzen zu erkennen ist. 

Jetzt weißt du, was OKRs sind und welche Vorteile die Methode birgt.

In der nächsten Lektion erklärt dir Hannah, wie du OKRs erstellst und was ein OKR-Set ausmacht. Außerdem erfährst du einige Besonderheiten von OKRs und warum OKRs beflügeln können.