[00:00:01.380] – Dr. Franziska Pfitzner-Eden PHINEO gAG
Um sich als NPO Wirkung nähern zu können, kann man Tools nutzen, einfache Methoden, um um Wirkung näherzukommen und auch tatsächlich um wirkungsvoller arbeiten zu können. Eine Methode, die wir gerne nutzen, ist die Wirkungstreppe.
[00:00:19.020] – Igor Ryabinin PHINEO gAG
Die Wirkungstreppe ist eine Art von Wirkungs Logik. Sie beschreibt den Zusammenhang zwischen einer Intervention und einer erwünschten Wirkung bei der Zielgruppe.
[00:00:34.670] – Dr. Franziska Pfitzner-Eden PHINEO gAG
Nehmen wir mal an, ich möchte einen Sprachkurs für geflüchtete Frauen anbieten. Dann würden auf der ersten Stufe wäre mein Ziel erstmal, dass dieser Sprachkurs überhaupt stattfindet, vielleicht 6 Monate lang, da brauch ich Räume usw. Also erste Stufe: Der Sprachkurs findet statt. Die allererste Voraussetzung, um Wirkung erzielen zu können. Auf der zweiten Stufe muss ich dann auch noch meine Zielgruppen erreichen. Wwenn dann die geflüchteten Frauen nicht in meinen Sprachkurs kommen, kann ich auch keine Wirkung erreichen. Das heißt Stufe 2 ist dann: Geflüchtete Frauen nehmen an meinem Sprachkurs teil. Auf der nächsten Stufe ist es dann so, dass die geflüchteten Frauen, also meine Zielgruppe die kommt, das Angebot auch noch akzeptieren müssen. Ja weil wenn die das jetzt total
bescheuert finden, dann ist es auch relativ unwahrscheinlich, dass sie tatsächlich etwas lernen, das sich bei ihnen etwas verändert.
[00:01:25.250] – Igor Ryabinin PHINEO gAG
Die ersten drei Stufen der Wirkungstreppe beschreiben die Leistungen, das heißt den Output und die nächsten vier Stufen, die beziehen sich auf die Wirkungen, also die Outcomes oder den Impact.
[00:01:37.040] – Dr. Franziska Pfitzner-Eden PHINEO gAG
Die nächste Stufe ist die vierte Stufe. Ab hier sprechen wir von Wirkungen.Bei unseren geflüchteten Frauen im Beispiel würde sich jetzt etwas im Wissen ändern. Sie würden jetzt einen Sprachschatz für Alltagsgespräche in Deutsch aufbauen. Ja, das ist die Voraussetzung dafür, dass sie sich auf der nächsten Stufe anders verhalten können. Auf Stufe 5 sind sie jetzt z.B. im Supermarkt, also in einer Alltagssituation und unterhalten sich mit den Kassiererinnen. Also verändern ihr Verhalten. Das konnten sie sich vorher vielleicht nicht. Auf der nächsten Stufe ändert sich etwas in der Lebenslage. Jetzt könnte es zum Beispiel so sein, dass die geflüchteten Frauen sich aktiv in Aktivitäten ihres Kiezes einbringen.
Auf der siebten Stufe geht es jetzt darum, welche Veränderungen auf gesellschaftlicher Ebene mein Projekt erreichen möchte. Bei unserem Projekt Beispiel ist es vielleicht so, dass alle Einwohnerinnen im Quartier aktiv ihr Quartier mitgestalten.
[00:02:49.190] – Anne Peters LOA Lernfreunde e.V.
Unser Ziel ist es, dass wir in die Lernwelt mehr Leichtigkeit und mehr Freude bringen und vor allen Dingen Vertrauens, Räume und Übungs Räume in schulischen und außerschulischen Kontexten ermöglichen.
Ich versuche mal die LOA Wirkungstreppe in kurzen Stufungen zu benennen. Auf der ersten Stufe gucken wir: finden Lernzirkel statt, die sich selbst gebildet haben zu bestimmten Themen, finden dann dazu auch Reflexionsrunden statt, in denen überlegt wird was war hier eigentlich in dieser Lernerfahrung anders? Und finden dann anschließend auch noch Graswurzeltreffen statt von Menschen, die sich überlegen: Was lernen wir daraus? Was hat das für Konsequenzen? Wie planen wir in der Zukunft.
Für die zweite Stufe gucken wir: wer nimmt daran teil? Wer ist Teil dieser Gruppe? Und da wünschen wir uns, dass es heterogene Gruppen sind. Das dort also nicht nur Schüler oder Lehrer kommen, sondern Lehrer und Schüler. Dass da Menschen aus unterschiedlichen kulturellen Milieus kommen, mit unterschiedlicher Bildungs-Vorerfahrung. Profis und Laien. Junge und Alte. Dass da eine gute Mischung ist, das ist ein Kriterium für uns.
Bei der dritten Stufe gucken wir, ob die Teilnehmer diese Formate akzeptieren, ob die das mögen, ob die das auch annehmen und ob sie die digitalen Hilfsmittel mit den analogen kombiniert auch nutzen.
Und auf der vierten Stufe, da fragen wir uns, ob die Teilnehmer das auch selber verinnerlichen, ob sie selber das als eine neue Lern-Option sozusagen verstehen und diese LOA Elemente auch aktiv einbringen. Also nicht nur bei uns verstehen, sondern selber auch praktizieren, also selber mit dabei sind aktiv.
Und noch eine Stufe höher wäre dann, dass sie auch unabhängig von uns das in ihrem Alltag auch selbstständig anwenden können. Das heißt, dass sie vielleicht, wenn sie im Sprachkurs sitzen, nicht nur einfach nur immer dieser Frage, Antwort, Situation haben, sondern sich bestimmte Dinge rausschreiben und dann an der Bushaltestelle das einüben, also so bestimmte LOA Elemente auch in anderen Kontexten in ihrem Lern-Alltag anwenden.
Und die sechste Stufe wäre dann, dass wir uns wünschen, dass Leute, die bei uns neue Lernerfahrungen haben, das nicht nur für sich im Kämmerlein machen, sondern dass sie Kontakte aufrecht erhalten also sozusagen Lern-Gemeinschaften bilden und sich dann aber auch als Teil dieser Lern-Gemeinschaft sehr viel besser fühlen, weil sie nicht irgendeinem Prüfungs-Moloch gegenüber ausgeliefert sind, sondern sozusagen Lern-Freunde haben, mit
denen sie gemeinsam Spaß haben, aber eben auch Expertise bekommen, sich austauschen können, sich ausprobieren können, ohne sofort bewertet zu werden.
Und dem übergeordnet wäre dann das große Ziel, das wir uns wünschen, dass es mehr Leichtigkeit, mehr Freude, mehr Lern-Glück geben kann, dass wir das Lern-Thema aus Schule und Sprachkurs und aus diesem strengen Prüfungs-Bewertungs-Modus heraus freier leben können. Und zwar in allen Bereichen des Lebens, im Alltag, in den Familien, im Gemeinwesen und auch in Schulen und Sprachkursen. Aber eben ein bisschen mit mehr Freude und mehr Glück und Leichtigkeit.
Kernaussagen
- Die Wirkungstreppe ist eine Möglichkeit, die Wirkungslogik deines Projekts abzubilden.
- Eine Wirkungslogik beschreibt, in welcher Weise ein Projekt eine Wirkung erzielt.
- Die Wirkungstreppe hat 7 Stufen. Sie umfasst Outputs, Outcomes und Impact.