[00:00:01.210] – Charlotte Buttkus PHINEO gAG
Die Wirkungstreppe hat sieben Stufen. Die erste Stufe ist, dass die Maßnahmen und Aktivitäten tatsächlich wie geplant stattfinden. Die zweite Stufe ist, dass auch die Zielgruppe erreicht wird. Die dritte Stufe die Zielgruppe akzeptiert das Angebot. Und diese drei Stufen bilden eigentlich die Voraussetzung dafür, dass überhaupt eine Wirkung erzielt wird. Wirkung beginnt dann nämlich ab der vierten Stufe, wenn da die Zielgruppe tatsächlich etwas verändert, und zwar auf der Ebene des Bewusstseins, der Einstellung, des Wissens oder von Fähigkeiten, also alles im kognitiven Bereich. Und auf der fünften Stufe verändert sich dann auch das Handeln. Also Zielgruppen handeln anders als vorher. Auf der sechsten Stufe verändert sich die Lebenslage der Zielgruppe und dann auf der siebten Stufe erreicht man eine Veränderung auf gesellschaftlicher Ebene.
[00:00:58.270] – Dr. Franziska Pfitzner-Eden PHINEO gAG
Die unteren Stufen der Wirkungstreppe bilden die Voraussetzungen für die oberen Stufen der Wirkungstreppe. Und wenn man jetzt ein Angebot plant, dann bietet es sich an von hinten anzufangen, also die Treppe von Stufe 7 an nach unten zu entwickeln. Das unterstützt die bedarfsgerechte Entwicklung des Angebots für die Zielgruppe.
[00:01:18.520] – Charlotte Buttkus PHINEO gAG
Besteht ein Angebot oder ein Projekt schon, dann ist es hilfreich, die Treppe in beide Richtungen zu durchdenken. Einerseits von unten zu schauen, was mit den bestehenden Maßnahmen erreicht werden soll, andererseits von oben zu durchdenken, was vielleicht noch erreicht werden könnte oder erstrebenswert wäre oder auch durchgeführt werden müsste, um ein Ziel auf gesellschaftlicher Ebene auch tatsächlich erreichen zu können. Und das hilft dabei auch Lücken im bestehenden Angebot zu identifizieren.
[00:01:54.570] – Charlotte Buttkus PHINEO gAG
Die Treppe, die sollte alle relevanten Ziele auf einer Stufe abdecken. Es kann dafür nötig sein, manchmal mehrere Ziele auf einer Stufe zu haben. Ein Beispiel dafür wäre ein Programm, was auf der vierten Stufe eben ein Wissen oder eine Fähigkeit aufbauen möchte und gleichzeitig aber auch das Bewusstsein oder die Einstellung dahingehend ändern, dass die Zielgruppe auch etwas verändern möchte in ihrem Leben.
[00:02:23.370] – Dr. Franziska Pfitzner-Eden PHINEO gAG
Die Wirkungstreppe sollte immer nur für eine Zielgruppe erarbeitet werden. Hat man also mehr als eine Zielgruppe in seinem Projekt oder Programm, dann muss man tatsächlich auch für jede Zielgruppe eine Wirkungstreppe erarbeiten.
[00:02:41.750] – Dr. Franziska Pfitzner-Eden PHINEO gAG
Die Ziele auf der Treppe sollten nicht zu detailliert sein, denn es geht auch vor allem darum, Komplexität des Projekts zu reduzieren, um einen übergreifenden Blick zu ermöglichen.
[00:02:53.330] – Charlotte Buttkus PHINEO gAG
Ein Projekt kann tatsächlich mehrere Wirkungstreppen haben. Wenn man beispielsweise verschiedene Zielgruppen erreichen möchte, dann gibt es Wirkungstreppen, die aufeinander aufbauen. Man würde das beispielsweise in einem Elternprojekt einerseits erst einmal Ziele bei den Eltern erreichen wollen, z.B. dass es da verändertes Wissen gibt und dass sie anders handeln. Und dann könnte darauf aufbauend eine Zieltreppe bei den Kindern einsetzen, wo auch die Kinder sich anders entwickeln und in ein verändertes Handeln kommen. Die Treppe selbst ist tatsächlich die Voraussetzung dafür, dass man eine Wirkungs Analyse machen kann, weil hier die Ziele, die man mit seinem Projekt oder seinem Programm erreichen möchte, ganz klar definiert sind und entsprechend auch überprüft werden kann, ob sie erreicht werden.
[00:03:49.840] – Anne Peters LOA Lernfreunde e.V:
Die Wirkungstreppe ist für uns in erster Linie ein internes Qualitätsmanagement- Tool, das wir gucken: Wo stehen wir? Wo wollen wir hin? Sind wir da? Was fehlt? Wo können wir nachbessern? Wo müssen wir nachfragen? Manchmal wissen wir ja gar nicht, ob das so oder so ist. Beispielsweise wenn in der Zeit der Corona jetzt viele Lerntreffen gar nicht stattgefunden haben. Bricht dann die ganze Wirkungstreppe weg oder nicht? Dann gucken wir natürlich, was ist mit den Personen, die da eigentlich dabei waren? Nehmen mit denen Kontakt auf, fragen die. Und dann stellt sich vielleicht heraus, dass die trotzdem bei Ziel 6 schon sind, weil sie schon unabhängig mit ihren Paten einfach weiterlernen und die dann einfach manchmal nur bei uns fragen. Also es ist eigentlich ein ständiges Hilfsmittel dafür zu gucken, wo wir gerade sind. Es ist eine sehr tolle, ein ganz tolles Hilfsmittel für uns.
[00:04:39.550] – Thomas Knoll CARE Deutschland
Früher haben wir unsere Projekte stärker danach geplant was wir schon hatten und was wir verändert haben, ist, dass wir im Prinzip das nach der Logik der Wirkungstreppe umgedreht haben. Wir haben gesagt, wir stellen erst einmal die gesellschaftliche Herausforderung in den Vordergrund und gehen gar nicht davon aus was wir schon die ganze Zeit machen, sondern wir schauen erst ist das eine gesellschaftliche Herausforderung, die grundsätzlich mit der Vision der Organisation übereinstimmt? Ist das ein Thema für uns? Und wenn wir das bejahen können, diese gesellschaftliche Herausforderung ist eine, zu der wir uns bekennen, wo wir einen Beitrag leisten können, Dann erst können wir schauen Haben wir denn das Know how dafür? Als nächstes geht es darum: gibt es denn Ansätze, die man auf diese gesellschaftliche Herausforderung hin anwenden kann oder die man vielleicht auch anpassen kann? Und dann entwickelt sich im Prinzip so etwas wie eine Wirkungstreppe, die dann sozusagen diese oberste Ebene, die gesellschaftliche Herausforderung und die unterste Ebene “was haben wir eigentlich”, die all diese Schritte dann im Prinzip füllt. Und so baut man im Prinzip dann eigentlich diese Ziel- und Wirkungs-Hierarchie auf.
Kernaussagen
- Bei der Projektplanung hilft es, die Wirkungstreppe von oben nach unten zu entwickeln.
- Die Wirkungstreppe sollte für jede Zielgruppe einzeln erarbeitet werden.
- Eine Wirkungstreppe ist die Voraussetzung für die Wirkungsanalyse.