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[00:00:01.430] – Igor Ryabinin PHINEO gAG
Was ist Monitoring und wozu brauche ich es? Monitoring ist keine klassische Datenerhebungsmethode im engeren Sinne, sondern eher ein Ansatz der wirkungsorientierten Projektsteuerung. Dabei geht es darum, während des Projektes regelmäßig Daten zu erheben und zu analysieren.
[00:00:23.960] – Charlotte Buttkus PHINEO gAG
Im Rahmen von Monitoring werden vor allem Daten auf Output-Ebene erhoben, also zu Leistungen und deren Qualität, aber auch auf Input Ebene, also zu den eingesetzten Ressourcen oder leicht zu erfassende Outcome-Daten zu Veränderungen bei den Zielgruppen. Das Monitoring findet dabei intern statt und wird durch Projektmitarbeiteden selbst durchgeführt. Die führen z.B. eine Teilnahmeliste.
[00:00:59.360] – Igor Ryabinin PHINEO gAG
Monitoringdaten geben Auskunft darüber, was passiert im Gegensatz zu Evaluationsdaten, die auch das “Wie” betrachten. Monitoringdaten helfen zu prüfen, ob der Ist-Zustand von der ursprünglichen Planung abweicht und helfen zu prüfen, ob die Qualitätsstandards eingehalten werden. Monitoringdaten helfen vor allem bei der Steuerung während der Umsetzung des Projektes. So können Fortschritte überprüft werden und mit den gewonnenen Informationen können Entscheidungen oder Anpassungen im Projekt vorgenommen werden. Monitoring funktioniert als eine Art Frühwarnsystem in der Projektarbeit. Außerdem bilden Monitoringdaten die Grundlage für weiterführende Wirkungsanalysen und Evaluationen im Projekt.
[00:01:57.010] – Charlotte Buttkus PHINEO gAG
Beim Monitoring sollte man sich einiger Risiken oder auch Nachteile bewusst sein. Eine ist, dass man zu viele Daten sammelt, die dann gar nicht ausgewertet und genutzt werden können. Das kann man vermeiden, indem man tatsächlich von vornherein nur solche Daten sammelt, die auch nützlich sind. Und wie stellt man fest, ob sie nützlich sind? Da kann man z.B. Stakeholder einbinden oder sich auch eng an der Wirkungstreppe orientieren und mit den dazugehörigen Zielen und Indikatoren. Wir empfehlen, das Monitoring Set-up in geeigneten Abständen zu überprüfen und zu schauen, ob alles noch so relevant ist und es gegebenenfalls anzupassen. Eine andere Gefahr ist das Projektmitarbeitende, die das Monitoring ausfüllen, durch ein zu ausführliches Monitoring überlastet sind und Ressourcen dann ins Monitoring anstatt in die Projektarbeit fließen. Und hier empfehlen wir, dass man angucken muss, wie was ein angemessener Rahmen ist, also Bezug auf die Größe und auch Art des Projektes.
[00:03:02.210] – Thomas Knoll CARE Deutschland
Es gibt einiges, was wir standardmäßig erheben im Rahmen des Monitorings. Das Wichtigste ist zunächst einmal die Einsatz- Liste. Wir führen eine Einsatz-Liste quasi mit mit bundesweit allen Schuleinsätzen. Also in der Hochphase ist es dann so, dass wir dann pro Woche mehrere Veranstaltungen haben, Fortbildungen, Workshops und vieles mehr. Und der Einsatzliste ist dann abgebildet: an welchem Standort, mit welcher Gruppe, wer macht das, welcher Schul-Coach wird eingesetzt, und so weiter. Das bietet schon mal sehr, sehr viel Stoff, was wir dann nachher auch zum Beispiel nutzen können für die Auswertung z.B. der Reichweite der bundesweiten Abdeckung, die wir haben. Dann ein weiteres Instrument, was wir standardmäßig nutzen, ist die Anmeldung zur Fortbildung, wo wir eben einiges schon abfragen. Wir haben am Anfang das so gemacht, dass wir alle Teilnehmenden auch im Rahmen der Bedarfserhebung um eine Einschätzung gebeten haben. Und dann haben wir aber festgestellt, dass viele Lehrkräfte derselben Schule da sind, die dann alle nochmal denselben Fragebogen und dieselben Fragen beantworten, sodass wir das umgestellt haben. Das heißt, es gibt von jeder Schule, an der wir Fortbildungen anbieten, gibt es dann eine Ansprechperson, bei der wir dann auch den Bedarf ermitteln. Also da wird dann schon abgefragt, wie stellt sich konkret bei Ihnen gerade die schulische Situation dar? Zu welchen Themen wollen Sie besonders intensiv arbeiten? Was sind die wesentlichen Herausforderungen? Was wir aber bei allen Teilnehmenden abfragen ist zum Beispiel: Welche Rolle haben Sie an der Schule? Sind Sie Lehrkraft, Schulsozialarbeit, ehrenamtlich an der Schule aktiv oder in ähnlichen Rolle? Welche Vorkenntnisse haben Sie schon? Haben Sie schon andere Qualifizierungen in dem Bereich durchgeführt? Und dann natürlich verschiedene statistische Merkmale.
Kernaussagen
- Monitoring eignet sich dafür, Daten zu Leistungen und deren Qualität, zu eingesetzten Ressourcen sowie leicht zu erfassenden Wirkungen zu dokumentieren.
- Das Monitoring hilft unmittelbar bei der Projektsteuerung.
- Die Daten aus dem Monitoring dienen als Basis für eine spätere Evaluation bzw. Wirkungsanalyse.