[00:00:01.250] – Charlotte Buttkus PHINEO gAG
In der Praxis häufig und gerne genutzt werden Fragebögen. Ein Fragebogen ist ein Instrument der schriftlichen Befragung und die mit am meisten genutzte Art der Datenerhebung. Fragebögen können entweder vor Ort, postalisch oder online ausgefüllt werden. Fragebögen sind eine standardisierte Erhebungsmethode, da allen Beteiligten die exakt gleichen Fragen gestellt werden.
[00:00:35.170] – Dr. Falk Wienhold PHINEO gAG
Fragebögen sind eine besonders vielseitige Methode, denn wir können mit ihnen sowohl qualitative wie auch quantitative Daten erheben. Quantitative Daten bekommen wir, indem wir geschlossene Fragen stellen, indem wir vordefinierte Antwortkategorien anbieten, die von Befragten angekreuzt werden. Das gibt uns die Möglichkeit, sehr schnell eine große Zahl von Personen zu befragen und diese Daten auch sehr schnell auszuwerten. Gleichzeitig bekommen wir auf diese Weise keine Informationen zu Fragen, die wir nicht stellen. Es fällt uns sehr schwer, abseits unserer vordefinierten Kategorien hinzu zu lernen. Qualitative Daten wiederum können wir gewinnen, wenn wir offene Fragen stellen. Wenn wir also freie Textfelder anbieten, in die Personen offen zu ihren Gedanken, ihren Entwicklungen eine Auskunft geben können. Solche offenen Fragen sind sehr gut geeignet, um herauszufinden, was die Befragten gut fanden, was sie vielleicht nicht so gut fanden und wo sie sich vielleicht auch vorstellen könnten, das Angebot noch zu verbessern.
[00:01:44.850] – Charlotte Buttkus PHINEO gAG
Fragebögen eignen sich, um die Zufriedenheit von Teilnehmenden zu erfassen, und sie eignen sich, um die Einschätzungen von Teilnehmenden zu Veränderungen in ihrem Wissen, Bewusstsein, in ihren Einstellungen oder Kompetenzen zu erheben. Fragebögen eignen sich aber auch, um abzufragen, ob Teilnehmende künftig ihr Handeln anders auszurichten.
[00:02:10.650] – Dr. Falk Wienhold PHINEO gAG
Fassen wir noch einmal die Vor- und Nachteile von Fragebögen zusammen. Die Vorteile liegen relativ klar auf der Hand. Wir können eine große Zahl an Personen in sehr kurzer Zeit befragen und diese Daten auch in sehr kurzer Zeit auswerten. Ein weiterer Vorteil von Fragebögen ist, dass sie anonym durchgeführt werden können und wir keine Verzerrung von Daten aufgrund sozialer Erwünschtheit bekommen. Gleichzeitig haben aber natürlich auch Fragebögen Nachteile. Zunächst einmal braucht es Zeit, um einen Fragebogen aufzusetzen. Ein weiterer Nachteil ist, dass wir eingeschränkt sind in Bezug auf Antwortoptionen und auch keine Möglichkeiten haben, Nachfragen zu stellen. Und immer wieder stellt man fest, dass eine gewisse Fragebogenmüdigkeit bei Befragten einsetzt, d.h. dass wir mit niedrigen Rücklaufquote zu kämpfen haben, was die Aussagekraft von Ergebnissen natürlich einschränkt.
[00:03:26.940] – Thomas Knoll CARE Deutschland e.V.
Sowas wie ein Fragebogen ist schnell geschrieben, aber ob der dann in der Praxis tatsächlich passt? Das zeigt sich dann manchmal erst in der Anwendung. Damit ist auch die Empfehlung verbunden, immer einen Pretest durchzuführen, also das Frageinstrument in einer Kleingruppe zu testen. Und da muss ich sagen, das war wirklich ein Entwicklungsschritt. Es ist auch so, dass wir unsere Indikatoren immer weiter nachschärfen. Das Wichtigste bei der Indikatorenentwicklung ist die Frage, die ich nachher in meinem Fragebogen stelle: Kann ich die denn ganz klar meinem Ziel zuordnen? Das ist eigentlich für mich das wichtigste Kriterium. Es gibt Fragen, die kann man vielleicht mehreren Zielen zuordnen, weil sie auf verschiedenen Dimensionen anwendbar sind.
Kernaussagen
- Ein Fragebogen ist ein Erhebungsinstrument der schriftlichen Befragung.
- Fragebögen sind eine standardisierte Erhebungsmethode, da allen Befragten die exakt gleichen Fragen gestellt werden.
- Fragebögen eignen sich besonders für die Erhebung quantitativer Daten. Mit offenen Fragen können aber auch qualitative Daten erhoben werden.
- In kurzer Zeit können viele Personen (anonym) befragt und deren Angaben ausgewertet werden.