Klaus führt dich über das Gelände der Storchenschmiede und zeigt dir, woher seit gut einem Jahr ein größerer Teil der Einnahmen stammt.
[00:00] – Klaus-Dieter Becker, Sozialunternehmer
Ich zeig euch jetzt mal, was wir hier in den letzten beiden Jahren entwickelt und aufgebaut haben. Hier sind wir jetzt im Eingangsbereich der Storchenschmiede. Hier seht ihr ganz präsent unseren Gemüsewagen. Hier ist das Gemüse schön aufgestellt. Das soll dazu animieren, in die Storchenschmiede zu kommen und das Gemüse zu kaufen.
[00:21] – Klaus-Dieter Becker, Sozialunternehmer
Die Herausforderung zunächst war, dass wir gar kein Geld hatten, mussten dann erst mal überlegen, wie können wir überhaupt Einnahmen erhöhen? Also es ging gar nicht darum, jetzt Kosten zu sparen, sondern es ging vor allem erstmal um eine Einnahmeerhöhung. Das hieß, welche Geschäftsmodelle können wir entweder weiter ausbauen, besser machen oder auch neu entwickeln? Das war in dem Fall tatsächlich hier eine Gärtnerei zu eröffnen, eine Gemüsegärtnerei, die also ganz neue Zielgruppen hat, die vorher noch überhaupt nicht dabei waren und die auch erst mal mit Bildung nichts zu tun hatten.
[00:59] – Klaus-Dieter Becker, Sozialunternehmer
So, jetzt sind wir in unserer Klima Gärtnerei und ich zeig euch mal das Gemüse, das wir anbauen und verkaufen. Und die Gärtnerei geht jetzt zack, zack, zack, zack, zack, zack, zack, zack – das ist hier die Wiesenfläche und das sind hier die einzelnen Anbaugebiete sozusagen. Das ist eine bei unseren Abonnenten sehr beliebte Kultur, nennt sich Asia Salate. Im Wesentlichen ist das Blatt Kohl. Aber Vorteil ist: Der schmeckt nach was. Also wenn man mal einen Salat haben will, der nicht einfach nur nach Wasser schmeckt, sondern auch ein bisschen „spicy“ ist, dann baut man Asia Salat an.
(klopft an einer Wassermelone) Ist überreif. Das war jetzt unser Versuchsbeet und es hat gut funktioniert. Wir haben 8 bis 15 Kilogramm schwere Wassermelonen angebaut. Kann man also mittlerweile in Deutschland machen. Das ist kein Problem.
Und das Gemüse, das wir hier auf diesen Flächen produzieren, vermarkten wir auf zwei Weisen: einmal als Gemüsekiste, die wir regional und bis nach Berlin liefern. Und wir verkaufen das Gemüse auch bei uns im Hofladen.
[02:17] – Klaus-Dieter Becker, Sozialunternehmer
Der wirtschaftliche Geschäftsbetrieb der Storchenschmiede gGmbH besteht auf der einen Seite aus einem ausgeprägten Zweckbetrieb, der im Wesentlichen durch die Bildungsarbeit, also durch Führungen und Projektarbeit, gekennzeichnet ist, und durch drei steuerpflichtige wirtschaftliche Geschäftsbetriebe, einen Hofladen, eine Gastronomie und eine Gemüsegärtnerei. Der wirtschaftliche Geschäftsbetrieb hat ungefähr die Hälfte der Einnahmen und ist damit absolut essenziell für die Existenz der Organisation.
Klaus und sein Team erwirtschaften also einen großen Teil der Finanzierung selbst mithilfe der wirtschaftlichen Geschäftsbetriebe! Wichtigster Schritt dahin: die Gründung einer Gemüse-Gärtnerei. Dafür investieren sie rund 7.000 Euro aus dem Eigenkapital der Gründung der gGmbH.
Das ist noch nicht die einzige Maßnahme. Um die Storchenschmiede aus der Verlustzone zu bringen, mussten die Einnahmen aus allen wirtschaftlichen Aktivitäten erhöht werden.
Im Video erfährst du, wie das Team der Storchenschmiede die Einnahmen aus den wirtschaftlichen Aktivitäten gesteigert hat:
[00:00] – Klaus-Dieter Becker
Wir haben versucht, mehr Kunden zu bekommen in der Gastronomie, mehr Kunden in den Hofladen zu locken oder mehr Gemüseabonnenten. Und im zweiten Schritt versuchen wir eine größere Produktvariabilität. Also nicht nur 20 Produkte, sondern 80. Können wir mehr Führung machen? Können wir andere Führung machen.
[00:29] – Klaus-Dieter Becker
Und das bedeutet in der Gemüsegärtnerei, einen weiteren Ort in der Nähe zu erschließen, an den man Gemüse Kisten liefern kann. Das bedeutet in der Gastronomie, nicht nur Kaffee, Kuchen und Suppe, sondern eben vielleicht auch ein Schnitzel oder eine vegane Suppe anzubieten. In allen drei wirtschaftlichen Geschäftsbetrieben ist es uns gelungen, Einnahmen zu erhöhen und auch Gewinne zu produzieren. Das bedeutet, im Hofladen haben wir es geschafft, mehr Produkte und mehr Umsätze zu generieren. In der Gastronomie haben wir es geschafft, mehr Umsätze, mehr Produkte und mehr Kunden tatsächlich zu gewinnen. Und auch in der Gemüsegärtnerei, die wir ja von Null gestartet haben, also wo es noch gar kein Gemüse am Anfang gab, ist es uns gelungen, erstens Gemüse zu produzieren und eine größere Gruppe an Abonnenten zu generieren, wo wir das Gemüse auch absetzen können.