Kryptowallet bei einer Bank eröffnen
Die Kooperation mit einer Bank zum Erstellen und Verwalten einer Kryptowallet ist wohl die technisch am wenigsten aufwändige Form, eine Wallet aufzusetzen, Kryptos zu halten und zu verarbeiten. Gleichsam bieten Banken ein hohes Maß an Sicherheit.
Blick in die Praxis
Amnesty International Schweiz nutzt als Organisation eine Bank, um Kryptospenden zu erhalten. Sie planen, vor allem Technik-Projekte über Kryptospenden finanzieren zu lassen.
Vor- und Nachteile einer Wallet bei der Bank
Vorteile
Banken bieten eine sichere Aufbewahrung von Kryptowerten, ohne dass die NPO selbst in umfassende Sicherheitsmaßnahmen investieren muss. Das bedeutet, du kannst dich auf deine eigentlichen Projekte konzentrieren, ohne dir Sorgen um die Sicherheit deiner Krypto-Assets machen zu müssen.
Eine Bank an deiner Seite zu haben, bedeutet auch, Zugang zu Beratung und Unterstützung zu bekommen. Das kann von der Einrichtung deiner Wallet bis hin zur Optimierung deiner Krypto-Strategie reichen. Gerade wenn du neu in der Welt der Kryptowährungen bist, kann das viel wert sein.
Sollte die Bank in finanzielle Schwierigkeiten geraten, sind deine Kryptowerte sicher. In Europa fallen Kryptowerte nicht in die Insolvenzmasse der Bank, was dir eine zusätzliche Sicherheitsebene bietet, besonders bei großen Beträgen.
Die Prozesse und Abläufe bei Banken sind reguliert und werden von Finanzaufsichtsbehörden überprüft. Das gibt dir die Sicherheit, dass alles mit rechten Dingen zugeht und deine Assets in sicheren Händen sind.
Werden Kryptowerte bei der Bank gehalten, können diese leicht in traditionelles Geld (Fiat) umgetauscht werden.
Nachteile
Für all diese Vorteile verlangt die Bank eine höhere Gebühr als andere Anbietende. Das kann insbesondere für kleinere NPOs oder solche mit begrenztem Budget ein Ausschlusskriterium darstellen.
Der Prozess, ein Konto oder eine Wallet bei einer Bank einzurichten, ist aufgrund von Anti-Geldwäsche-Bestimmungen und Regelungen zur Identifizierung und Überprüfung von Neukund*innen aufwändig. Das kann Zeit und Ressourcen kosten, die du vielleicht lieber in deine Projekte investieren würdest.
Banken sind strengen Regulierungen unterworfen, was zu Einschränkungen führen kann, etwa bei der Höhe von Transfers. Das kann deine Flexibilität in der Verwendung von Kryptowerten einschränken.
Da Banken stark reguliert sind, ermöglichen sie anonyme Kryptospenden entweder nur bis zu einem bestimmten Betrag oder gar nicht, da sie sich streng an Geldwäschegesetze (genaueres siehe Lektion 5) halten. Da allerdings viele Spender*innen anonym spenden möchten, kann das ein Nachteil für deine NPO sein.
Die Anforderungen von Banken im Eröffnungsprozess in Kombination mit dem hohen Preis können abschreckend wirken. Jonas Gantenbein und Marcel Graf erklären, ab wann das Angebot von Banken interessant wird:
“Erst sollte man sich mit der Materie vertraut machen. Das kann man wahrscheinlich am besten mit einem Wallet Anbieter, der nicht so bürokratisch ist wie eine Bank. Man muss sich aber der Risiken bewusst sein. Sobald es höhere Spendenvolumina gibt, sollte man sich mit höher regulierten Lösungen vertraut machen.”
“Ich denke, eine Kooperation mit einer Bank macht Sinn, wenn man in größeren Bereichen Spenden sammelt. Da ist man eher im philanthropischen Bereich.“
Eine Wallet bei einer Bank eröffnen
Im Schaubild erfährst du, welche Schritte notwendig sind, um eine Wallet bei einer Bank zu eröffnen.
Die Dauer des gesamten Prozesses kann sehr variieren, abhängig vom Risikoprofil der NPO und der Effizienz des Informationsaustauschs zwischen Bank und Kund*in. Der Prozess kann von wenigen Wochen bis zu mehreren Monaten dauern.
Tipp:
Wenn du planst, eine Wallet bei einer Bank zu eröffnen, plane Zeit für Compliance und Dokumentation ein. Die Bank wird viele Fragen haben und unterschiedlichste Unterlagen fordern.
Und jetzt du!
Für welche Organisationen lohnt es sich, eine Bank als Partnerin zu nutzen?
(Mehrfachauswahl möglich)
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