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Als gemeinnützige Organisation habt ihr eine Mission: Ihr wollt Menschen auf eure Projekte aufmerksam machen und sie für eure Ziele gewinnen. Auch oder vor allem im direkten Umfeld. Aber wie gelingt das am besten? Wir zeigen, wie ihr starke PR in eurem Kiez macht.

Netzwerken im Kiez: Persönliche Kontakte und Kooperationen aufbauen

Persönliche Kontakte sind das A und O für erfolgreiche PR-Arbeit. Nutzt jede Möglichkeit, um direkt vor Ort mit den Leuten ins Gespräch zu kommen. Dadurch könnt ihr Vertrauen aufbauen und eure Anliegen effektiver kommunizieren. Das bedeutet: Rausgehen, reden und Beziehungen pflegen.

Nehmt so oft wie möglich an lokalen Veranstaltungen teil: Stadtteilfeste, Wochenmärkte oder Vereinsversammlungen sind die perfekte Gelegenheit, um präsent zu sein und Kontakte zu knüpfen. Nutzt auch lokale Netzwerktreffen und Stammtische, um euch mit anderen Akteuren zu vernetzen. Gemeinsam erreicht ihr viel mehr als allein!

Darauf kommt es beim Netzwerken an:

  • Seid sichtbar: Präsentiert eure Non-Profit bei Stadtfesten, Bauernmärkten, Kulturevents und anderen Veranstaltungen in der Nachbarschaft. Mietet einen Stand, verteilt Flyer und informiert die Besucher*innen über eure Arbeit.
  • Macht mit: Packt mit an bei Veranstaltungen anderer Organisationen im Kiez. Dadurch zeigt ihr Engagement und erhöht zugleich die Bekanntheit eurer Organisation. Vielleicht könnt ihr sogar einen Teil einer solchen Veranstaltung sponsern und dadurch eure Verbundenheit mit der Community zeigen.
  • Tut euch zusammen: Plant mit anderen Non-Profits oder lokalen Gruppen gemeinsame Projekte oder Events. So erweitert ihr euer Netzwerk und teilt Wissen und Ressourcen.

Aufbau und Pflege persönlicher Beziehungen brauchen Zeit, aber es lohnt sich: Damit stärkt ihr das Vertrauen in eure Arbeit und schafft eine solide Grundlage für andere PR-Aktivitäten.

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Lokale Medien für sich gewinnen: So geht’s

Lokale Medien sind euer Megafon in die Nachbarschaft. Zeitungen, Magazine, Radiosender, lokale Blogs und Online-Plattformen – jeder Kanal hat seine eigenen Stärken und spricht unterschiedliche Zielgruppen an.

Erstellt einen Presseverteiler mit den Kontaktdaten von Journalist*innen der lokalen Medien. Haltet diese Liste aktuell und versendet regelmäßig Pressemitteilungen mit Neuigkeiten über eure Arbeit. Die Chance, dass darüber berichtet steigt, wenn ihr schon möglichst viel vorlegt – Presseinformationen mediengerecht formuliert, Hintergrundwissen oder Interviews anbietet und Fotomaterial bereitstellt.

Versucht außerdem, persönliche Kontakte aufzubauen. Ladet Reporter*innen zu einem Kennenlerngespräch oder einer Führung durch eure Räume ein. Zeigt ihnen, was ihr leistet und warum es wichtig ist.

Genauso wirkungsvoll kann die Zusammenarbeit mit lokalen Blogger*innen und Influencer*innen sein: Sie haben oft eine treue Anhängerschaft und können auf sehr persönliche und authentische Weise für eure Anliegen werben. Recherchiert, wer im Kiez aktiv ist und überlegt, wie ihr im gemeinsamen Interesse kooperieren könntet.

Storytelling und Erfolgsgeschichten teilen

Storytelling gehört zu den mächtigsten PR-Maßnahmen, um eine starke Verbindung zu eurer Community aufzubauen.

So könnt ihr es nutzen:

  • Erfolgsgeschichten teilen: Erzählt emotionale Geschichten von Menschen, denen eure Organisation geholfen habt und bietet diese lokalen Medien an. Oder veröffentlicht sie via Website und Social Media.
  • Videoporträts erstellen: Produziert kurze Videos, die eure Arbeit und die Geschichten der Zielgruppen zeigen. Videos sind besonders wirkungsvoll, um emotionale Botschaften zu vermitteln.
  • Blog-Beiträge und Newsletter: Über euren Blog und Newsletter könnt ihr nicht nur über aktuelle Aktionen informieren, sondern auch spannende Geschichten teilen.

Stakeholder-Engagement: Lokale Persönlichkeiten einbinden

In jeder Nachbarschaft gibt es Menschen, deren Meinung besonderes Gewicht hat – sei es der lokale Politiker, die erfolgreiche Unternehmerin, der berühmte Schauspieler, die begehrte Influencerin oder die international vernetzte Sportlerin. Ihre Unterstützung ist Gold wert, denn sie verschaffen euch eine größere Reichweite und vor allem Glaubwürdigkeit.

Identifiziert zuerst die wichtigsten Multiplikator*innen in der Umgebung und versucht, persönliche Beziehungen zu ihnen aufzubauen. Vielleicht ergibt sich daraus die Chance, sie als Botschafter*innen für eure Anliegen zu gewinnen und eine langfristige Verbundenheit zu schaffen.

So könnt ihr einflussreiche Persönlichkeiten einbinden:

  • Persönliche Treffen: Organisiert wiederkehrende Zusammenkünften mit Stakeholder*innen in Form von Einzelgesprächen, runden Tischen oder informellen Treffen.
  • Transparente Kommunikation: Informiert eure Stakeholder*innen regelmäßig über Aktivitäten und teilt Erfolgsgeschichten. Nutzt dafür Newsletter, persönliche E-Mails oder Telefonate.
  • Einladungen zu Veranstaltungen: Ladet bekannte Persönlichkeiten zu Events ein, damit sie sich ein Bild von eurer Arbeit machen können.
  • Gemeinsame Projekte: Startet gemeinsame Projekte, bei denen sich die Stakeholder*innen aktiv einbringen können.
  • Partnerschaften aufbauen: Bittet prominente Persönlichkeiten oder lokale Unternehmen, Schirmherrschaften oder Patenschaften für bestimmte Projekte oder Personen zu übernehmen.
  • Öffentlichkeitsarbeit mit Prominenten: Wenn ihr prominente Unterstützung gewinnt, dann nutzt diese Verbindung für gemeinsame Medienauftritte, Interviews oder Social-Media-Kampagnen.

Events als PR-Instrument: Planung und Durchführung

Veranstaltungen sind eine hervorragende Möglichkeit, um eure Non-Profit bekannt zu machen, Unterstützung zu gewinnen und Netzwerke zu erweitern. Dafür braucht ihr eine sorgfältige Planung und ein klares Konzept: Was ist das Ziel? Wer ist die Zielgruppe? Welche Botschaft wollt ihr vermitteln? Erstellt einen detaillierten Finanzplan und sorgt dafür, dass alle Kosten abgedeckt sind. Versendet Einladungen frühzeitig und nutzt verschiedene Kanäle, um euer Publikum zu erreichen – online und offline.

Prüft die Möglichkeit, Veranstaltungen in Kooperation mit anderen Non-Profits oder lokalen Unternehmen durchzuführen. Das erhöht die Sichtbarkeit und die Erfolgschancen eures Events. Viele Firmen sind bereit, soziale Projekte zu unterstützen, und können durch Sponsoring oder Sachspenden helfen.

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Einige Veranstaltungsideen:

  • Tag der offenen Tür: Ladet die Nachbarschaft in eure Räumlichkeiten ein, um mehr über eure Arbeit zu erfahren.
  • Workshops und Seminare: Bietet Workshops zu Themen an, die eure Arbeit betreffen und für die Community interessant sind.
  • Fundraising-Events: Organisiert Benefizveranstaltungen, z. B. ein Sommerfest, einen Flohmarkt, eine Kunstausstellung oder ein Konzert. Vielleicht gibt es Künstler*innen, die wie ihr dem Kiez verbunden sind und gerne mitmachen?
  • Aktionstage: Veranstaltet Aktionstage, bei denen die Nachbarschaft mitmachen kann, z. B. Pflanzaktionen, Müllsammeln, Upcycling oder Renovierungsarbeiten.
  • Freiwilligenarbeit: Plant sinnvolle Freiwilligenprogramme, um Menschen aus eurer Nachbarschaft für bestimmte Projekte zu gewinnen.
  • Schulen und Universitäten einbeziehen: Kooperiert mit Bildungseinrichtungen, um junge Menschen für eure Arbeit zu begeistern.

Sammelt Feedback von den Teilnehmenden und analysiert nach jeder Veranstaltung, was gut gelaufen ist und was ihr verbessern wollt.

Menschen gezielt ansprechen: Kreative und unkonventionelle Wege

Mit originellen PR-Aktionen bekommt ihr viel Aufmerksamkeit und bleibt in Erinnerung.

Hier sind Ideen zum Ausprobieren:

  • Flyer-Aktionen: Verteilt auffällig gestaltete Flyer oder Infozettel in eurem Kiez und hängt sie im Bioladen oder im Supermarkt aus, um auf euch aufmerksam zu machen.
  • WhatsApp-Status: Viele Menschen schauen regelmäßig in die Statusmeldungen ihrer Kontakte. Nutzt diese Chance, um über eure Aktivitäten und Erfolge zu berichten.
  • Pop-up-Events: Richtet ein temporäres Nachbarschafts-Café in einem leerstehenden Ladenlokal oder auf einem öffentlichen Platz ein. Bei kostenlosem Kaffee und Gebäck kommt ihr schnell mit den Besucher*innen ins Gespräch. Dekoriert das Café mit Infomaterial, Plakaten und Fotos, die eure Projekte und Erfolge zeigen.
  • Wettbewerbe und Gewinnspiele: Ob in den sozialen Medien oder offline, Gewinnspiele steigern das Interesse und laden die Menschen im direkten Umfeld zum Mitmachen ein.
  • Community-Wandmalerei: Verwandelt eine graue Wand in der Nachbarschaft in ein farbenfrohes Kunstwerk, das eure Botschaften vermittelt. Solche Murals sind eine tolle Art, um Themen kreativ darzustellen, und erregen garantiert große Aufmerksamkeit. In vielen Städten gibt es Wände, die legal gestaltet werden dürfen. Arbeitet mit lokalen Künstler*innen zusammen und ladet die Community zur Enthüllung des Wandgemäldes ein.
  • Flashmob-Aktionen: Organisiert einen Flashmob an einem belebten öffentlichen Ort. Eure Performance sollte kurz und einprägsam sein – ein Tanz, ein Lied oder eine symbolische Aktion. Durch den Überraschungseffekt bekommt ihr garantiert viel Aufmerksamkeit.
  • Fahrrad-Korso: Organisiert einen Fahrrad-Korso und radeltmit Freiwilligen und Unterstützer*innen durch den Kiez. Die Fahrräder könnt ihr mit euren Botschaften dekorieren. Am Ende der Route veranstaltet ihr ein kleines Event, bei dem ihr mehr über eure Arbeit erzählt.
  • Bücherschrank als Info-Hub: Installiert öffentliche Bücherschränke in der Nachbarschaft, die gleichzeitig als Info-Hub für eure Organisation dienen. Neben Büchern könnt ihr Infomaterial und kleine Giveaways platzieren. Events rund um die Boxen, wie Lesungen, Bastelaktionen oder Info-Abende, sind ebenfalls denkbar. Ihr seid damit dauerhaft präsent, fördert den Gemeinschaftssinn und bietet niedrigschwellige Informationen an.

Mit kreativen und unkonventionellen PR-Maßnahmen fallt ihr auf. Einige davon lassen sich zudem perfekt für virales Marketing nutzen: Filmt die Entstehung der Wandmalerei Murals, den Fahrrad-Korso oder den Flashmob und teilt das Video auf euren Social-Media-Kanälen, um eine noch größere Reichweite zu erzielen.

Potenziale nutzen: Optimierung der PR-Maßnahmen

Was hat gut funktioniert, was war weniger erfolgreich? Erfolgskontrolle ist ein zentraler Bestandteil der PR-Arbeit. Nutzt Umfragen, Interviews oder Feedback-Boxen, um Rückmeldungen von den Veranstaltungsteilnehmenden oder Unterstützer*innen eurer Aktionen zu sammeln. Verfolgt die Medienresonanz und analysiert, wie über eure Non-Profit berichtet wird. Fragt immer wieder bei den Stakeholder*innen nach, wie sie eure Kommunikation und die Aktionen wahrnehmen.



Auf euren Social-Media-Kanälen könnt ihr den Erfolg der PR-Maßnahmen anhand von Likes, Shares, Kommentaren und Reichweite ganz einfach ablesen. Nutzt all diese Erkenntnisse, um gegebenenfalls nachzubessern und die PR-Arbeit noch effektiver zu gestalten. Legt klare Ziele und spezifische Kennzahlen fest, beispielsweise zu Interaktionen in sozialen Medien oder zur Besucher*innenzahl bei Veranstaltungen, um Fortschritte zu messen.

PR und Kommunikation entwickeln sich ständig weiter – haltet euer Team über die neuesten Trends auf dem Laufenden und trefft euch regelmäßig zum Brainstorming, um neue Ideen zu entwickeln.

Fazit

Lokale PR-Arbeit lebt von Engagement, Kreativität und der Bereitschaft, auf Menschen zuzugehen. In eurem Kiez habt ihr sicher viele Möglichkeiten, um bekannter zu werden und Mitstreiter*innen zu gewinnen. Vom Netzwerken über Medienarbeit bis zu kreativen Aktionen – mit den richtigen Maßnahmen und einer guten Portion Durchhaltevermögen erreicht ihr euer Ziel: eine starke Präsenz in der Nachbarschaft und die Unterstützung, die eure Non-Profit verdient.

Der Content ist Teil des Projekts Comms4Good. Comms4Good ist ein Forschungsprojekt, das durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (Civic Innovation – Förderung von gemeinwohlorientierten KI-Projekten) gefördert wird. Projektpartner sind die International University (iu), die Phineo gAG und die Producer Media UG.