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Indikatoren entwickeln
Lektion 7 von 7

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[00:00:01.450] – Charlotte Buttkus PHINEO gAG

Ein guter Indikator macht genau klar, was bei wem erreicht werden soll. Also die Zielgruppe. Er beschreibt genau den Zustand und orientiert sich dabei vielleicht auch an anderen gängigen Standards. Also es gibt tatsächlich viele Beispiele, wo auch schon z.B. das Selbstbewusstsein von Kindern beschrieben wird oder vielleicht auch ein Zutrauen bei Eltern beschrieben ist. Also da kann man sich tatsächlich auch einfach mal an den Computer setzen und das Stichwort mit Indikator googlen. Besonders spannend ist es aber auch, dass mal ins Team zu fragen oder die Zielgruppe zu fragen: Woran erkennst du denn, ob es dir jetzt besser geht? Woran machst du das denn fest, ob beispielsweise ein Jugendlicher selbstbewusster ist als vorher? Und woran zeigt sich, dass jetzt eine erwachsene Person ihre Grenzen besser selbst einschätzen kann?

[00:01:08.630] – Charlotte Buttkus PHINEO gAG

Wenn man sich jetzt so die gesamte Wirkungstreppe vornimmt, also auf der man von Stufe 1 für Stufe 7 eben Ziele schon formuliert hat, dann macht es auch Sinn, tatsächlich für alle diese Stufen erst mal beispielhaft Indikatoren zu entwickeln.

[00:01:28.240] – Dr. Falk Wienhold PHINEO gAG

Damit ich meine Ziele auch überprüfen kann, sollte ich also sicher gehen, dass ich für jedes Ziel auch mindestens einen Indikator formuliert habe. Bei der Auswahl der Indikatoren hilft es, sich sehr plastisch vor Augen zu führen, woran wir eigentlich erkennen können, dass das Ziel erreicht ist, d. h. es hilft, sich vorzustellen: Wie sieht das eigentlich aus, wenn diese Person, meine Zielgruppe, ihr Bewusstsein, ihre Einstellung, ihr Wissen verändert? Wenn sie sich anders verhält, ihre Lebenslage sich ändert? Andersherum kann es auch helfen, sich genau das Gegenteil vorzustellen: Woran würde ich erkennen, dass diese Person eben genau eine negative Einstellung entwickelt oder genau das Gegenteil von dem tut, von dem ich mir wünsche, dass sie es tut? Oft kommen wir dann nochmal auf ganz andere Ideen wie ich überprüfen kann, ob das Ziel eingetreten ist oder nicht.

[00:02:21.790] – Dr. Falk Wienhold PHINEO gAG

Damit ich am Ende aber nicht für mein Projekt nur noch damit beschäftigt bin, Ziele zu überprüfen, sollte ich mich fokussieren. Wichtig ist es, am Ende möglichst wenige, aber aussagekräftige Indikatoren zu haben.

[00:02:33.790] – Charlotte Buttkus PHINEO gAG

Wenn ich jetzt mir anschaue, wie ein Indikator aufgebaut werden soll, würde ich erst einmal zu einem Ziel, einen neutralen Indikator formulieren und würde beispielsweise zählen wollen, wie viele Eltern an einem der Elterntraining am Ende sagen, dass sie mehr Wissen erlangt haben und würde nicht sofort das mit einem Sollwert verknüpfen, dass es sozusagen dann erfolgreich für mich ist, wenn es 80 Prozent sind, weil ich zum einen zunächst die Bassline haben brauche, also den Ist-Zustand, ich weiß vielleicht am Anfang gar nicht, wenn ich ein Projekt aufsetze, bei wie vielen ich realistischerweise vielleicht auch ein Erfolg haben kann. Aber der Indikator selber, der sollte erst mal sozusagen für sich selber stehen können und der Sollwert hängt dann sehr stark vom Kontext ab.

[00:03:31.990] – Thomas Knoll CARE Deutschland

Am Anfang des Projektes, als wir noch nicht mit dem Wirkungsmodell gearbeitet haben, haben wir eigentlich zunächst einmal Evaluierungsinstrumente entwickelt, die dann ein Stück weit etabliert waren, ohne das auf eine Wirkungslogik anzupassen. Da haben wir uns natürlich mit der Frage beschäftigt Was wollen wir eigentlich herausfinden? Was wollen wir eigentlich erreichen? Aber noch nicht in dieser Logik, wie wir sie jetzt haben. Und daraus ist das Problem entstanden, dass wir im Prinzip Instrumente hatten, die wir schon anwenden und mussten die dann in Deckung bringen mit der Wirkungslogik. Das hat dazu geführt, dass wir festgestellt haben, wir haben für bestimmte Wirkungsziele haben wir relativ viele Indikatoren formuliert und es gab aber einzelne Ziele, da waren wir schlecht aufgestellt. Da mussten wir tatsächlich neue entwickeln. Das heißt, es hat uns ein Stück weit dazu gezwungen, dafür Sorge zu tragen, wirklich in der Evaluierung und in den Erhebungen alle Ziele stärker in den Blick zu nehmen. Da war es auch hilfreich, sich nochmal in die konkrete Schulsituation hineinzuversetzen. Was wollen wir denn eigentlich, was in der Schule passiert? Dieses sich Hineinversetzen in den in den schulischen Alltag hilft sehr, nachher auf die Formulierungen zu kommen.

Kernaussagen

  • Für jede Stufe der Wirkungstreppe braucht es jeweils mindestens einen Indikator.
  • Lieber wenige, aber dafür aussagekräftige Indikatoren ermitteln.
  • Indikatoren lassen sich mithilfe von Leitfragen finden.

Teste dein Wissen

Ordne den jeweiligen Zielen geeignete Indikatoren aus der Liste von möglichen Indikatoren zu.

Hinweis: Alle Indikatoren ab Stufe 4 werden sowohl vor als auch nach dem Angebot erhoben.

Übung

Du hast die Grundlagen wirkungsorientierter Arbeit erlernt.