Welche Daten hast du schon?
Je nach deinem Erkenntnisinteresse und Nutzungszweck kannst du Datenquellen eingrenzen und dich fokussieren. Eine kleine Bestandsaufnahme hilft dabei. Nimm dir dazu deine Wirkungstreppe zur Hand und gehe deine Wirkziele mit den dazugehörigen Indikatoren durch. Überlege für jedes Wirkziel, welche Daten du bereits nutzen könntest – wie beispielsweise interne Dokumentationen, Medienberichte oder Feedback von Teilnehmenden. Beschränke dich dabei bereits auf die Wirkziele, deren Überprüfung für dein Reporting oder die Projektsteuerung unverzichtbar sind. Vielleicht stehen dir schon mehr Daten zur Verfügung, als du denkst! Im Video unterstützt dich Charlotte dabei, deine Datenquellen zu sortieren.
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[00:00-01:16] – Charlotte Buttkus PHINEO gAG
Für die Wirkungsanalyse können verschiedene Daten erhoben, ausgewertet und interpretiert werden. Diese Daten lassen sich in drei Kategorien unterteilen: Daten zu Leistungen, Daten zu Zielgruppen und Daten zu Veränderungen auf gesellschaftlicher Ebene. Die erste Kategorie sind Daten zu Leistungen, also zu den unteren drei Stufen der Wirkungstreppe, die sogenannten Outputs. Hier könnte man als Beispiel nehmen: Die Anzahl der Teilnehmenden, der Anteil der erreichten Zielgruppe oder die Zufriedenheit der Teilnehmenden mit verschiedenen Aspekten des Angebots.
Zu der zweiten Kategorie zählen Daten zur Veränderung bei den Zielgruppen. Was sind Veränderungen im Wissen, im Bewusstsein, in den Einstellungen, aber auch im Handeln und in der Lebenslage der Zielgruppe. Also die ganze Ebene der Outcomes. Hierfür kann man Personen der Zielgruppe befragen, man kann sie testen, man kann sie beobachten. Man kann also Stichproben machen. Drittens gibt’s Daten auf gesellschaftlicher Ebene, die sogenannten Impacts. Diese existieren häufig schon und können beispielsweise amtlichen Statistiken entnommen werden.
Datenquellen auf der Wirkungstreppe
Die folgende Grafik zeigt, wo du verschiedene Datenquellen auf der Wirkungstreppe einordnen kannst. Klicke auf die “+” – Zeichen für Beispiele!
Kriterien zur Auswahl von Datenquellen
Jetzt musst du dich entscheiden: Welche der verfügbaren Datenquellen willst du verwenden und welche Daten willst du selbst neu erheben? Diese Kriterien helfen dir bei der Auswahl:
- Eine Datenquelle pro Indikator: Für jeden Indikator eines Wirkziels, das du überprüfen möchtest, solltest du mindestens eine Datenquelle haben.
- Zugang zur Datenquelle: Kommst du beispielsweise an die Personengruppe heran, mithilfe derer du Daten sammeln willst?
- Qualität der Daten:
Validität – die Daten messen, was sie messen sollen
Verlässlichkeit – die Daten wurden standardisiert erhoben, bei wiederholter Erhebung wären die Ergebnisse dieselben
Vollständigkeit – es gibt keine fehlenden Einträge
Präzision – die Daten haben einen ausreichenden Detailgrad
Integrität – die Daten sind nicht verzerrt oder manipuliert
Aktualität - Kosten oder zeitlicher Aufwand für die Nutzung der Datenquelle
Tipp: Sammle Daten stets nach dem Prinzip “so wenig wie möglich und so viel wie nötig”. Häufig übersieht man, dass man eigentlich schon eine ganze Reihe von Daten hat. Das können z. B. sein: Daten aus der internen Projektdokumentation, Daten von Teilnehmenden, die bei der Anmeldung erfasst werden oder Daten aus amtlichen Statistiken.
Beschränke dich bei der Auswahl der Wirkziele, die du überprüfen willst, und bei der Auswahl der Indikatoren. Erhebe nur Daten zu Indikatoren, die für das Reporting und für die Zielüberprüfung unverzichtbar sind.