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Es ist vielfach belegt: Im Fundraising sind jene Organisationen am erfolgreichsten, die eine ausformulierte Strategie haben und die institutionelle Bereitschaft zur Spendenwerbung erfolgreich herstellen. Aber es gibt eine weitere ganz entscheidende Zutat: die Kraft des eigenen Netzwerkes.

Organisationen, die ihr Fundraising ausbauen wollen, haben in der Regel zu wenig Geld, um ihre Mission im gewünschten Maße umzusetzen. Die meisten haben auch gute Begründungen, warum es mit dem Fundraising bisher nicht geklappt hat: kein Personal, kein Geld, mangelnde Unterstützung der Leitung, keine Datenbank usw. Das führt nicht selten zu einer fatalen Defizit-Orientierung. Im Fundraising ist aber genau das Gegenteil nötig: Konzentriert euch auf die Stärken eurer Organisation. Eine ganz große Rolle spielt dabei euer Netzwerk und wie ihr es einsetzt.  

Kontakte, Kontakte, Kontakte 

Jede Organisation hat Mitarbeitende, Ehrenamtliche, Freiwillige, Partner*innen, Dienstleister*innen, Follower, Interessierte und einige Spendende. Sie stellen die Basis der Organisation dar, die Wachstum ermöglichen kann.

An sie müsst ihr euch wenden, immer wieder – und zwar nicht nur, um finanzielle Unterstützung zu erhalten. Denn wer im Fundraising erfolgreich sein will, braucht die Aufmerksamkeit möglichst vieler Menschen.

Die Kontakte eurer Organisation können dabei helfen, eure Reichweite zu vervielfachen. Denn hinter jeder Person steht ein weiteres Netzwerk. Wenn eure Non-Profit und eine weitere kontaktierte Person beispielsweise jeweils ein Netzwerk aus 100 Personen besitzen, könntet ihr so theoretisch 10.000 Menschen erreichen – nahezu kostenlos. Und da die meisten Menschen Kontakte zu Gleichgesinnten pflegen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie ähnlich ticken und auch eine Affinität zu den Themen deiner Organisation haben. Möglicherweise werden sie sogar zu Spender*innen.

Wendet euch am besten mit klaren Handlungsaufforderungen an euer Netzwerk:

  • Bittet eure Social-Media-Kontakte darum, einen Post mit den jeweils drei besten Freund*innen zu teilen
  • Versendet das Mitglieder-Magazin eurer Organisation doppelt an alle Empfänger*innen und ruft sie dazu auf, ein Exemplar an eine potenziell interessierte Person weiterzugeben.
  • Fordert euer Netzwerk auf, eine eigene Spendenaktion ins Leben zu rufen. Diese sollte möglichst niederschwellig sein. Es kann schon genügen, nur vier Freunde davon zu überzeugen, jeweils 25 Euro zu spenden. Wenn nur jede*r Zweite bei der Aktion mitmachen würde, würde das die Schlagkraft eurer Organisation aus dem Stand vervielfachen.

Euer Netzwerk verbindet euch mit der Welt 

Das Netzwerk eurer Organisation kann aber auch dabei helfen, gezielt Kontakt zu interessanten Personen herzustellen: zum Bürgermeister vor Ort, zu einem bestimmten Unternehmer oder einer Medienpartnerin. Fragt am besten nach konkreten Kontakten. Ihr werdet überrascht sein, wie viel dabei rumkommt. Bittet die jeweilige Kontaktperson lediglich darum, Nachrichten weiterzuleiten, ein Telefonat anzukündigen oder kurz vorgestellt zu werden. Empfehlungen sind immer besser als Kalt-Kontakte.  

Checkliste: Nutzt das Netzwerk eurer Organisation fürs Fundraising 

  • Gibt es in eurem Netzwerk Prominente oder Menschen mit besonders vielen Kontakten? Bittet sie gezielt um Unterstützung, um über ihre Kanäle mehr Menschen zu erreichen. 
  • Gibt es Social-Media-Expert*innen oder Grafiker*innen im Netzwerk eurer Organisation? Fragt nach, ob sie sich eine freiwillige Zuarbeit oder Übertragung ganzer Projekte vorstellen können, z.B. die Betreuung eines Social-Media-Kanals oder die Gestaltung einer Website oder Broschüre. 
  • Befinden sich in eurem Netzwerk Jurist*innen oder Steuerberater*innen? Fühlt bei ihnen nach, ob sie anfallende Rechtsberatungen ehrenamtlich übernehmen können – oder ob sie bei der Erstellung einer Erbschaftsbroschüre und der Beratung potentieller Erbschaftsinteressierter aktiv werden könnten. Vielleicht möchten sie auch beim Aufbau von Bußgeld-Marketing helfen und ihre Kontakte zu Gerichten spielen lassen? 
  • Könnt ihr Kontakte im Bereich Datenschutz, IT oder Online-Marketing aktivieren? Auch sie können Tipps zu diesen Fundraising-relevanten Aufgaben geben oder vielleicht sogar ganze Projekte übernehmen. 
  • Kennt ihr eine besonders wohlhabende Person? Falls ja, hat diese vermutlich Kontakt zu weiteren wohlhabenden Menschen – und könnte persönliche Kontakte herstellen oder gar zu einem Abendessen einladen, bei dem eure Organisation sich vorstellen kann. 

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